Weltraumschwimmer by Gordon R. Dickson

Weltraumschwimmer by Gordon R. Dickson

Autor:Gordon R. Dickson [Dickson, Gordon R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 307
veröffentlicht: 2014-03-14T00:00:00+00:00


13.

Die Ausbildungsschiffe der Akademie benutzten für den Startschub einen Fusionsantrieb, für den normalerweise mehrere tausend Tonnen Wasser an Bord gepumpt wurden. Jedoch war auch die gleiche Masse Blei für einen Notstart an Bord gelagert. Dieses Blei schmolz man und benutzte es dann, wie man das Wasser verwendet hätte. Außerhalb der Atmosphäre trat der sparsamere Ionenantrieb in Aktion.

Das bedeutete, daß die Schiffe jederzeit flugbereit waren. Theoretisch konnte jedes Fahrzeug starten, sobald das Blei die richtige Temperatur erreicht hatte – was etwa vierzig Minuten nach Beginn des Schmelzprozesses der Fall war.

Zwei Wochen nach dem Jägerangriff brachen sich die Seegeborenen einen Weg durch die Filteranlage der Leitung, die die ehemalige Akademie mit Wasser versorgte. Unbemerkt schlichen sie sich an Bord eines der Schiffe und überprüften es sorgfältig. Mit Johnny waren es zwölf, die damit zweiunddreißig Stunden alle Hände voll zu tun hatten.

Kurz nach Sonnenuntergang erhob das Schiff sich langsam von der Rampe. Es beschleunigte senkrecht, dann drehte es nordwärts auf den Pol zu und nahm Kurs in einen Fluchtorbit.

Die Luftüberwachung des nordamerikanischen Kontinents war auf Raumschiffstarts nicht vorbereitet, da es seit sechs Jahren keine mehr gegeben hatte. Ihre Instrumente verloren das Schiff über dem Victoria Island in dreihundert Kilometer Höhe, während es sich offenbar immer noch von der Erde entfernte. Sie registrierten es auch nicht, als es zwölf Stunden später wieder in die Atmosphäre eintauchte und schließlich im Südpazifik in einem Gebiet verschwand, wo das Wasser eine Bergkette in drei Kilometer Tiefe bedeckte.

In fünfzehn Faden Tiefe wurde das Schiff mit einer Magnethülle ausgestattet, ehe es die drei Kilometer tiefer tauchte, wo es verhältnismäßig sicher vor einer Entdeckung durch die Lander war.

Nach zwei Wochen war das kombinierte See- und Raumschwimmerlabor eingebaut, und das Schiff tauchte an die nächtliche Oberfläche des Ozeans hoch. Jetzt wurde sein Startantrieb aktiviert. Aus den ruhigen Wellen hob es sich in den Nachthimmel und aus der Atmosphäre und Schwerkraft des Planeten in eine Fluchtbahn. Die Luftüberwachung, die zur Annahme gekommen war, daß entweder Fanatiker oder Wahnsinnige das Schiff gestohlen und sich längst im Raum verirrt hatten, achtete kaum auf die Anzeigen ihrer Instrumente, die den Start registrierten. Meteoriten gaben die gleichen Signale ab.

Das Schiff ging in eine Umlaufbahn um die Sonne, halbwegs zwischen dem Orbit der Erde und des Mars –am inneren Rand des Sonnensystems, wo die Raumschwimmer gewöhnlich zu finden waren. Zwei Tage lang überprüften und probierten die Techniker die gesamte Ausrüstung unter Raumbedingungen aus, ehe weitere Schritte unternommen werden sollten.

Tomi war schrecklich ungeduldig. Er hatte bereits jeden Winkel des Schiffes untersucht, und nun war ihm langweilig, denn er war Untätigkeit nicht gewöhnt. Johnny fand schließlich etwas für ihn zu tun. Mit einem Miniaturionenantrieb und der doppelten Magnethülle, die sie als Raumanzug testeten, schickte er Tomi in das All, um sie auszuprobieren. Es war allerdings schwierig, den Jungen dazu zu bringen, in der Nähe des Schiffes zu bleiben. In seinem ganzen Leben hatte Tomi sich noch nie verirrt, und er konnte sich deshalb, trotz aller Warnungen auch nicht vorstellen, daß ihm das im Raum passieren könnte.

Inzwischen näherte sich die Überprüfung der Instrumente ihrem Ende.



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